„Nein zur ADAC-Rallye 2021"
Position der Kreisgruppe Freyung-Grafenau BUND Naturschutz
Eine ADAC-Rallye 2021 (geplant als Dreiländer-Rallye) im Landkreis Freyung-Grafenau darf es nicht geben.
In Zeiten, in denen Regierungen und zahlreiche Konsumenten sich überall bemühen, möglichst viel schädliches Kohlendioxid einzusparen, den Individualverkehr zu verringern, die verstaubte Verbrennungstechnik hin zu einer emissionsarmen Technik zu bekommen, ist diese Art von Rennsport doch reichlich veraltet. Gerade um das Wissen um die Klimaerwärmung mutet ein derartiges Straßenrennen wie „aus der Mottenkiste“ an.
Auch eine versprochene sogenannte „Klimaneutralität“ bringt nichts für die Umwelt, es ist so als würde man „ein Haus anzünden und dann die Feuerwehr holen“. Die wahrscheinliche Beteiligung des Landkreises über das Regionalmanagement ist wohl als heikel zu betrachten: Gibt es denn nicht wirklich verantwortlichere, moderne Formen fortschrittlichen Engagements? Wo bleibt der beschworene, stets gerne zitierte Nachhaltigkeitsgedanke? Wo bleibt da die Konsequenz, wenn sich doch der Landkreis jüngst auf ein (noch zu entwickelndes) Nachhaltigkeitskonzept verständigt hat?
„Wie kann man es wagen“, angesichts von Landstrichen dürrer Bäume, wo nun selbst die Buche mit Trockenstress zu tun hat, eine derartige Veranstaltung zu organisieren? Soll unser viel besungener schöner Bayerischer Wald zum Rückzugsort eines reaktionären Autorennens werden? Das gehört sich nicht. Unsere Heimat ist Rückzugsort eines viel größeren Schatzes: Hier haben Tiere und Pflanzen, nicht zuletzt wir Menschen, noch halbwegs die Möglichkeit, gut in einer intakten Landschaft zu leben.
Eine derartige Veranstaltung ist unverantwortlich gegenüber der Natur, den nachfolgenden Generationen und auch denjenigen Bürgern, die durch ein solches Event beeinträchtigt werden – Lärm, Gestank, ganztägige Sperrung von (Haupt-)Verkehrswegen oder stattfindende Testrennen abseits des eigentlichen Renngeschehens. Auch die unnötige Verschwendung von Ressourcen, wenn Straßenbankette und Beläge wieder in Ordnung gebracht werden müssen, sollte überdacht werden. Hier wird unnötig Geld verbrannt.
Der Beweis von Rückgrat – ein „Nein“ zur Rallye 2021 wäre ein zeitgemäßes Zeichen. Wir fordern Vernunft-betonte Politik, ohne die „kindhaften“ Emotionen, die der Autosport verständlicherweise bei manchen auslöst. Weitblick und Verantwortung für unsere Heimat und unsere Kinder und Kindeskinder ist gefragt: Damit wir auch morgen noch kräftig durchatmen können – ohne eine ADAC-Rallye.