Kindergarten Ringelai und BN gemeinsam im Na-Tour-Korso
Bund Naturschutz Kreisgruppe FRG und Kindergarten Ringelai organisieren Vogelprojekt und Teilnahme am Naturkorso in Waldkirchen gemeinsam.
Mit heimischen Vogelarten haben sich die Kinder des St. Michael Kindergarten in Ringelai beschäftigt. In einem umfangreichen, gemeinsamen Projekt des Kindergartens mit der Bund Naturschutz Kreisgruppe FRG, das mit einer „Schulstunde“ begonnen und mit der Teilnahme am Naturkorso in Waldkirchen seinen Abschluss gefunden hat, wurden die jungen Naturforschern in die Vogelwelt eingeführt. Unumstrittener Höhepunkt war allerdings der Besuch von Josef Nusser mit einem „echten“ Uhu.
Wer die größeren Augen gemacht hat, konnte man nicht sagen. Ganz gelassen wirkte Uhu „Fritzi“ beim Besuch im Ringelaier Kindergarten jedenfalls nicht. Und bei den Kindern herrschte ebenfalls eine gewisse Aufregung. Schließlich bekommt man einen „echten“ Uhu nicht jeden Tag zu Gesicht. Noch dazu einen, der geduldig alle Streicheleinheiten und „Handgreiflichkeiten“ über sich ergehen ließ. Nicht aus der Ruhe bringen ließ sich der Halter des Raubvogels, Josef Nusser aus Ringelai. Er beantwortete alle Fragen der Kinder und erzählte aus dem Leben von „Fritzi“, den er seit bereits sechs Jahren hält. „Fritzi“, den Nussers Sohn lieber „Archimedes“ nennt, könne etwa 60 Jahre alt werden und ernähre sich vorwiegend von Küken, berichtete der Ringelaier den neugierigen Kindern. „Allerdings kann Fritzi nicht selbst jagen, denn er ist eine Handaufzucht“, klärte Nusser auf. Und mit seinem Uhu sei sogar schon einmal ein Film gedreht worden, konnte Josef Nusser den staunenden Kindern berichten – ein echter Superstar eben.
Der Besuch von Josef Nusser fand im Rahmen des Vogelprojektes statt, das der Kindergarten gemeinsam mit der Vorsitzenden der Kreisgruppe Freyung-Grafenau des Bund Naturschutz, Christiane Grapentin, initiiert hatte. Ausgesuchte heimische Vogelarten, deren Nahrung und Lebensraum standen auf dem „Lehrplan“. Ausgestattet mit Tierpräparaten, die freundlicherweise vom Haus der Natur, Kunst, Kultur und Jugend in Waldkirchen zur Verfügung gestellt wurden, erarbeitete Christiane Grapentin gemeinsam mit den Schulanfängern und interessierten Kindern Aussehen und Lebensweise von Amsel, Blaumeise, Buntspecht, Elster und Waldkauz.
Für zwölf Kinder wurde es dann „ernst“, denn beim Basteln von Vogelkostümen kam es darauf an, möglichst authentische Vögel zu erstellen. Die Leiterin des Kindergartens, Brigitte Osterer, hatte sich allerhand einfallen lassen: Aus großen Biomüllsäcken wurde ein „Rohling“ erstellt, den die Kinder mit Stoffresten, Papier, Fäden, Knöpfen und Federn beklebt haben. Unter ihren kreativen Händen entstanden Blaumeisen, ein Buntspecht, eine Singdrossel, eine Schafstelze und eine ganze Reihe von Waldkäuzen. So mancher Vogel wurde von einer fleißigen Oma fertiggestellt, schließlich war die Zeit knapp bemessen bis zum Naturkorso in Waldkirchen. Beim großen Umzug kamen die Vogelkostüme zum Einsatz und wurden von den Zuschauern heftig beklatscht. Dazugesellt hatte sich noch Förster Erwin Pauli, der als Waldgeist, die „Vögel“ ganz stilecht begleitete. Und obwohl der Korso über eine Stunde andauerte, „flog keines der Kinder aus seinem Federkleid aus“. Die Kostüme, die beim Umzug keinerlei Feder gelassen haben, sind derzeit in den Geschäftsräumen der Sparkasse in Ringelai zu bewundern.
Begleitet vom Waldgeist (Erwin Pauli) „flogen“ die Kinder in ihren Vogelkostümen beim Naturkorso in Waldkirchen mit. ganz links: Christiane Grapentin