Wanderung durch die Steinklamm
Wanderung durch die Steinklamm
Spiegelau. Einen kompetenteren Führer für die Wanderung hätte sich der Bund Naturschutz nicht suchen können. Eine stattliche Zahl von Interessierten versammelte sich am Ortsrand von Spiegelau, um im Rahmen einer naturkundlichen Wanderung das Tal der großen Ohe zu erkunden. Der 1. Vorsitzende der Kreisgruppe FRG des BN, Michael Haug, sprach die Begrüßung, dann ging es zunächst entlang des Kanals zum Großarmschlager Stauweiher. Die Kraftwerksanlagen zur Gewinnung von Spitzenstrom wurden schon vor 90 Jahren gebaut. Deswegen fehlt der Steinklamm heute der größte Teil des Wassers, das der Großen Ohe aus den Rachelwäldern zufließt.
Trotzdem hat sich in der Steinklamm ein imposantes Naturjuwel erhalten, das erst in jüngster Zeit durch die Privatinitiative einiger Spiegelauer Bürger für die Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht wurde. Diese Gruppe um Fridolin Apfelbacher setzte den alten Triftersteig wieder instand, vor allem aber wurde am unteren Ende der Klamm eine Brücke errichtet, so daß jetzt der Fluß gefahrlos überquert werden kann.
In kurzweiliger Form erzählte Fridolin Apfelbacher zahlreiche Details über die Geschichte Spiegelaus und über Besonderheiten der Klamm. Der Weg durch das tief eingeschnittene Flußtal ist mit dem Großen (einheimischen!) Springkraut markiert, einer Charakterpflanze der feuchten Wälder. Sie wird auch als “Wilde Balsamine” bezeichnet .
Am oberen Eingang in die Klamm, dort, wo das Wasser durch den Stollen abgeleitet wird, machen sich neuerdings auch sogenannte Neophyten breit, das sind Pflanzen, die aus anderen Regionen der Erde stammen, und die sich bei uns besonders wohl fühlen und sich stark vermehren, beispielsweise der Sachalin-Knöterich aus Ostasien.
Vonseiten der Fachstellen des Naturschutzes wird versucht, die Ausbreitung dieser “invasiven” Art einzudämmen. Stellenweise wird sie zur Gefahr für die Vielfalt der empfindlichen einheimischen Pflanzenarten.
Aus Sicht der Naturschützer erfreulich: die Kläranlage Spiegelaus am Eingang der Steinklamm wurde in den letzten Jahren grundlegend erneuert und modernisiert und die häßlichen Gebäude der ehemaligen Industrieanlagen sind verschwunden.