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Berichte

LIFE for MIRES - Grenzübergreifendes Treffen in Philippsreut

Anlässlich des internationalen Grüne-Band-Europa-Tages, dem 24. September, fanden an verschiedenen Orten des 12.500 Kilometer langen Lebensraumverbundes quer durch Europa verschiedenen Veranstaltungen wie Ausstellungseröffnungen, Vortragsreihen, Jugend-Work-Camps und grenzüberschreitende Treffen statt, u.a. auch in Philippsreut. Das Grüne Band, das sich im Schatten des Eisernen Vorhangs vom Eismeer im hohen Norden bis and Schwarze Meer im mediterranen Süden durch ganz Europa entwickeln konnte, steht heute sinnbildlich für eine länderübergreifende, friedliche Zusammenarbeit und ist Lebens- und Rückzugsraum für eine Vielzahl an bedrohten Arten.

In den Räumlichkeiten der Freiwilligen Feuerwehr Philippsreut trafen sich am 24.09. Naturschützer*innen aus Tschechien und Bayern im Rahmen des grenzübergreifenden Moorschutzprojektes „Leben für Moore“, um die gemeinsame Aktivitäten und Maßnahmen weiter abzustimmen und auszubauen. Im Anschluss enthüllten sie gemeinsam mit Siegfried Weber, 2. Bürgermeister der Gemeinde Philippsreut sowie Karl Haberzettl, Mitglied des Vorstandes des BUND Naturschutzes, eine Tafel am Rathaus Philippsreut, die über das vom Bayerischen Naturschutzfonds und von der EU geförderte, 6,5-jährige Vorhaben (August 2018 - Dezember 2024) informiert. Bei einer Exkursion zur Projektfläche am Grünen Band bei Philippsreut konnten erste umgesetzte Renaturierungsmaßnahmen in Augenschein genommen werden.

 

Moorschutz ist Klimaschutz

Unter der Leitung des Nationalparks Šumava arbeiten der BUND Naturschutz, der Nationalpark Bayerischer Wald und die Südböhmische Universität in České Budějovice grenzübergreifend zusammen, um wertvolle Moor- und Feuchtgebiete im Grünen Band zu sichern und weiter zu entwickeln. Hauptziel des Projektes ist, das Wasser wieder zurück in die Landschaft zu bringen, um wichtige Funktionen der Moore, z.B. Kohlendioxidspeicherung, Wasserrückhaltung und als Rückzugsraum für eine Vielzahl an heimischen Arten, wie Birkhuhn, Hochmoorlaufkäfer, Hochmoorgelbling, Kreuzotter und Waldbirkenmaus, dauerhaft zu erhalten. Um dies zu erreichen, wird der Rückbau und Verschluss von Entwässerungsgräben und die Renaturierung von begradigten Fließgewässern umgesetzt. So wird der Wasserstand dauerhaft angehoben und der schnelle Abfluss von Oberflächenwasser reduziert. Insgesamt sollen auf rund 1.600 Hektar Moore und Feuchtgebiete wieder renaturiert werden. Der Großteil der Flächen liegt auf tschechischer Seite, hier werden die Maßnahmen durch den Nationalpark Šumava (koordinierender Projektpartner) umgesetzt. Im bayerischen Teil, in den Gemeinden Haidmühle und Philippsreut, werden auf ca. 30 Hektar Maßnahmen für Renaturierung und Wiedervernässung umgesetzt, koordiniert durch den BN.