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Berichte

Die Bedeutung von Ameisen in ihren Lebensräumen

Im Naturschutz haben Arten, die maßgeblich für die Gestaltung von Lebensräumen mitverantwortlich sind, einen besonderen Stellenwert. Der Verlust dieser Arten oder ein weitgehender Rückgang haben große Folgen für die Biodiversität und Konkurrenzverhältnisse in diesen Lebensräumen. Wird der Einfluss der großen Fleischfresser vielfach überschätzt so ist zunehmend klar, dass große Pflanzenfresser wichtige Gestalter sind. Als Musterbeispiele gelten die Bisons vor ihrem Schwund in den Präriegebieten N- Amerikas, der Biber in Flusstälern und die Elefanten in Asien und Afrika. In den afrikanischen Savannen ist aber klar, dass die Grobgestaltung über ein Zusammenspiel sämtlicher größerer Pflanzenfresser erfolgt, die sich mit feinen Unterschieden in Nahrungswahl, Raum und Zeit ergänzenden Nahrungsstrategien den Raum gestalten und sich so gegenseitig das Leben in diesem Areal ermöglichen. Für Eurasien wird für die Zeit vor dem Schwund der meisten Großpflanzenfressern zunehmend nicht von einer großflächig geschlossenen Waldlandschaft ausgegangen, sondern von einer mit der afrikanischen Savanne vergleichbaren Parklandschaft, gestaltet von den Pflanzenfressern. Das würde auch die Dominanz von Waldrand- und Offenlandarten in Flora und Fauna erklären.

Bei den genannten Beispielen beschränkt sich die Gestaltung nicht auf die Strukturierung der Lebensräume, sondern prägt auch Bodenbildungsprozesse und somit den Energie-, Stoff-, Mineral- und Wasserhaushalt. Dazu sind aber nicht nur Großtiere in der Lage. Ein gutes Beispiel dafür liefern die Ameisen. Auf der Erde wird der Bestand auf 1 Billiarde Ameisen geschätzt aufgeteilt in etwa 13000 Arten. Ihre Biomasse macht ungefähr die Hälfte der Gesamtmasse an Insekten aus und übertrifft die der Menschen. In Extensivweiden und handgemähten Wiesen kommen Ameisenhaufen in großer Dichte vor, ebenso in Mooren mit einer Besiedlung in Moos-, Gras- und Seggenbulten, Gehölzen und Totholz. In Wäldern ist die Dichte oft wesentlich geringer, dafür sind die Völker oft viel größer.

Zu den wesentlichen Gestaltungsmaßnahmen ihrer Lebensräume gehören die Umschichtung enormer Erdmengen und die Umsortierung der Körnung beim Bau ihrer Haufen. In für Ameisen optimalen Lebensräumen gibt es Dichten von 200-500 Nestern je 100 m² und 50-150 kg Ameisen-Biomasse je Hektar. Jährlich werden unter solchen Bedingungen 1-2, im Extremfall bis zu 7 Tonnen Erdmasse je Hektar an der Oberfläche befördert. Mehr schaffen unter Optimalbedingungen nur Regenwürmer. Andere Lebewesen wie Erdwespen, Mäuse, Kaninchen, Dachse oder Füchse sind nur lokal durch ihre Grabungstätigkeiten als Lebensraumgestalter bedeutsam, Mäuse vorwiegend in Jahren mit Massenvorkommen. Dieser geringe Beitrag bei der Bodenumlagerung sagt natürlich nichts über die Bedeutung als Gestalter von Lebensraumelementen wie Hohlräume für Mitbewohner und Nachmieter oder ihre Rolle als Teil der Nahrungskette als Jäger oder Gejagter aus. So sind Erdwespen einerseits die Hauptnahrungsquelle für die darauf spezialisierten Wespenbussarde. Anderseits werden deren Baue unter anderem intensiv von Dachsen geplündert, was gelegentlich dazu führt, dass ein Netz von ausgetretenen Spuren die mehr oder weniger geplünderten Baue verbindet, wobei unklar bleibt wie viele weitere Nutzer an der Ernte beteiligt sind, und wer als erster den mutigen Schritt wagte diese Futterquelle zu öffnen.

Mit dem Transport von Erde an die Oberfläche entsteht eine Art Mineral- oder Basenpumpe. Bei dem Bau der Nester werden große Mengen organisches Material herantransportiert und eingelagert. Zu den organischen Materialien zählen außer Material für Bau und Isolation auch Nahrungsreste -und abfälle. Pilzkulturen sorgen für die Abdichtung der Isolationsschicht und für die Stabilisierung der Lüftungs-, Drän- und Transportgänge. Über die Bodenumlagerungen, Verfrachtung und Einlagerung von organischem Material wird der Standortvielfalt im Bodenbereich stark erhöht. Dazu kommen die Standortunterschiede aufgrund der Entwicklungsabfolge bei Entstehung und Zerfall der Haufen oder aufgrund von teils vorübergehenden Schäden, verursacht durch Ameisenkonsumenten (neben Wildschwein, namentlich die Bodenspechte und weniger ausgeprägt Hühnerarten). Durch die Ameisen entsteht ein Feinmosaik an unterschiedlichen Bodenverhältnissen und Geländestrukturen / Feinrelief, mit graduellen Übergängen und einer zeitlichen Dynamik. Der Einfluss auf die Standortvielfalt wird noch dadurch erhöht, dass die Umlagerung des Bodens und der Bau der Erdhaufen zu Unterschieden in der Vegetationsdichte führt und somit zum Mikroklima beiträgt. Typisch für die frühe Entwicklungsphase der Haufen, in den mittleren Höhenlagen des Bayerischen Waldes, sind flächige Vorkommen von Thymian, Heidenelke und Gemeinem Ehrenpreis. In der Klimax- und Zerfallsphase kommt es oft zu einer Dominanz einiger Gräser (Rot-Schwingel, Rot-Straußgras, Knäuelgras, Drahtschmiele) und bleiben nur Reste von den vorher genannten Arten. Neu sind u.a. Pechnelke, Rote Lichtnelke, Witwenblume, Flockenblume, Wirbeldost, Wiesen-Labkraut, Gold-Klee und Hornklee.

Das Sammeln von Nahrung und Baumaterial erfolgt über große Entfernungen. Bei der Waldameise erfolgt die Nahrungssuche bis zu über 100 m vom Haufen entfernt. Bau, Unterhalt, Sicherung und im Winter die Temperatursicherung des Haufens erfordern große Energiemengen und erklären den hohen Transportaufwand aber auch das Ausmaß von Ameisen auf die Mineralverlagerungen und den Stoffhaushalt im Lebensraum. Ameisen schaffen es, durch den Erhaltungsstoffwechsel des Volkes den Kern der Erdbaute bei 26- 28 °C zu halten. Der hohe Aufwand bei der Änderung von Standorten erklärt sich dadurch, dass Ameisen ihre Wohnräume langfristig sichern. Baumbewohnende Arten auf lang lebenden Baumarten können so in einer sehr langfristig gesicherten Situation leben. Bodenbewohnende Arten können mit ihren erhöhten Haufen (eingefangene Sonnenenergie, Schutz vor Flutung) die Isolationsschicht, Stockwerke, Gänge zur Belüftung und Dränagen aktiv die Lebensraumbedingungen optimieren. Der geschichtete Aufbau, die Gänge und unterschiedliche Verhältnisse innerhalb der Erdbaute ermöglichen eine schnelle Verlagerung vom Volk und vor allem von der Brut zu gesicherten oder gerade optimalen Temperatur- und Feuchtigkeitsbereichen.

War bisher überwiegend von bodenbewohnende Ameisenarten die Rede, so gilt auch für holzbewohnende Arten, dass sie einen wesentlichen Einfluss auf die Bodenentwicklung und das Strukturangebot in ihren Lebensräumen haben. Sie vergrößern das Spektrum an lebendem, sterbendem und totem Holz. Sowohl bei Wurzeltellern, liegendem und stehendem Holz als auch bei Astholz beeinflussen sie die Art und Geschwindigkeit der Holzzersetzung. Auch hier trägt die Nutzung der Ameisen als Spechtfutter zur Bildung von Sonderstrukturen bei. Diese Schlitze, Nischen und Spalten werden von einer Vielzahl von Arten als Schutz- und Wohnraum und Schmiede zum Bearbeiten von Nüssen und Zapfen genutzt und ermöglichen es Arten ohne Fähigkeiten Holz zu bearbeiten. Spechte suchen nach übersehenen Ameisen und Puppen, aber auch in von Ameisen zersetzten Stammkernen entstehen Hohlräume. Somit werden auch Wohnräume gestaltet. Die Hackspäne der Spechte bilden eine eigenständige Bodenstruktur.      

Ameisen beeinflussen nicht nur über die Bildung von einem Mosaik unterschiedlicher Standortverhältnisse die Zusammensetzung und das Artenspektrum der Vegetation. Ökologisch hoch bedeutsam ist der Transport von Samen. Von den in etwa 50 heimischen Ameisenarten ist bei mindestens 18 Arten ein Transport belegt. Ameisen tragen damit nicht nur zur Verbreitung der Samen bei, sondern bringen die Samen oft auch zu den für die Keimung günstigen Standorten. Sofern die Samen nicht auf dem Weg zum Nest, sondern in Nähe vom Haufen abgelagert werden profitieren sie von der mikroklimatischen Sonderlage (Auflichten der Vegetation, Wärmeproduktion des Volkes und Wärmespeicherung des Haufens) und von der Humus -und Mineralanreicherung sowie von den Ameisen ausgeschiedenen Wassermenge.  In der Zusammensetzung der Vegetation auf gut entwickelten Haufen gibt es oft klare Unterschiede in der Zusammenstellung des Bewuchses an der Nord- und Südseite. Der Thymian zeigt auf Haufen seine größte Blühfreudigkeit. Je Volk werden bis zu mehrere 10.000 Samen im Jahr transportiert. Die Vorteile für Pflanzen sind so groß, dass viele Arten verstärkt auf den Transport durch Ameisen setzen und schmackhafte Samenhüllen oder Samenanhängsel bilden und so die Ameisen zum Transport verführen. Im Wald sind es in etwa ein Drittel der Pflanzenarten, insgesamt in Europa 250 Arten oder 7 % der Blütenpflanzen. Zu den Beispielen zählen Veilchen, Lerchensporn, Günsel, Lichtnelke, Buschwindröschen, Leberblümchen, Schöllkraut, Wolfsmilch, Kreuzblümchen, Klee, Hornklee, Katzenpfötchen, Flockenblume, Wegerich, Bingelkraut, Pimpinelle, Glockenblume, Haselwurz, Bärlauch, Hainsimse, Seggen und Zittergras. Eine besondere Beziehung zwischen Pflanzen und Ameisen gibt es bei Pflanzenarten, die mit Zucker und Aminosäuren ausscheidenden Drüsen Ameisen locken, um darüber einen beträchtlichen Schutz gegen Blattfraß zu bekommen. Das gilt unter anderem für eine Reihe von Kirschverwandten und Wicken, für den Adlerfarn und den Roten Holunder.

Ameisen beeinflussen ihre Lebensräume nicht nur über ihre Bautätigkeit. Als Jäger üben sie einen regulierenden Einfluss auf ihre Beute aus. Honigtau erntende Arten pflegen und schützen ihre Zikaden, Blatt -und Wurzellauskolonien. Sie siedeln diese teils gezielt an, Teils überwintern Läuse in ihrem Bau. Arten, die Pollen und Nektar ernten, spielen bei der Bestäubung eine Rolle. Die Haufen werden von Gastbewohnern als Schutz- und Wohnraum genutzt. Oft werden auch Abfälle verwertet. Sie lassen sich wie Gäste bewirten oder bedienen sich parasitisch an Vorräten und der Brut. Zu den Gästen zählen andere Ameisenarten, Schwebfliegen, Wespen, Käfer und Schmetterlinge. Bei den Schmetterlingen bekamen einige Vertreter der artenreichen Gruppe der Bläulinge breite Bekanntheit, weil sie bei der Fortpflanzung nicht nur eine enge Bindung an spezielle Nahrungspflanzen der Raupen haben, sondern zusätzlich an eine bestimmte Ameisenart oder eine enge Auswahl an Arten gebunden sind, die die Raupen in ihre Haufen verfrachten. Dort werden sie ernährt oder fressen Ameisenlarven und werden von den Ameisen gereinigt. Die starke Abhängigkeit führt zu einer starken Anpassung vom Verhalten der Raupe an die Gewohnheiten der Ameisen und zu äußerlichen Anpassungen bis hin zur Entwicklung einer Lockdrüse. 75 % der in Europa und NW-Afrika untersuchten Bläulingsarten stehen in irgendeiner Beziehung zu Ameisen. Die vorher beschriebenen Beispiele sind als Extrementwicklung zu sehen, die meisten Arten versuchen nur auf der Nahrungspflanze, wie bei der schon erwähnten Honigtauernte bei Zikaden und Läuse, von den Ameisen Schutz zu erhalten.

 

Wie bereits erwähnt kann die Biomasse der Ameisen in Lebensräumen beträchtlich sein und kommt dort in sehr konzentrierter Form und ganzjährlich erreichbar vor. Es ist nicht verwunderlich, dass Ameisen für eine Reihe von Arten (zumindest bei der Aufzucht) eine wesentliche Nahrungsquelle sind. Das gilt für die Nutzung durch Hühnervögel vor allem in den ersten Wochen der Kükenaufzucht, und die Ganzjahresabhängigkeit von Bodenspechten, was sich sogar in der Anpassungen im Bau der Zunge äußert ( lang, sehr beweglich, klebrig, Widerhaken an der Spitze) und durch den Besitz von einen Kropf für den Transport der Kükennahrung, der den Hackspechten fehlt. Der Schwund der Ameisen aus großen Teilen der Landschaft hatte Folgen für die Verbreitung und Dichte dieser Arten. Dieser Schwund ist einer der Hauptgründe dafür, dass das verbreitete Rebhuhn, nachhaltig von Jäger und Beutegreifer bejagten und in breiten Kreisen als typischer Vertreter der Kulturlandschaft gewerteten Art innerhalb kurzer Zeit zu einem der umhegtesten Sorgekindern der Jäger und Naturschützer wurde. Der Wendehals, ebenso einst verbreitet aber nur von den Kennern gekannt, verschwand aus dem gleichen Grund, von der großen Öffentlichkeit hingegen unbemerkt, aus unserer Landschaft.

War vorher von der Bedeutung von Ameisen als Futter die Rede, so werden sie auch zur Körperpflege von einer Reihe von Tierarten genutzt. Durch ein Bad in einem Haufen oder mit einzelnen Ameisen im Schnabel wird das Gefieder oder der Pelz mit Ameisensäure von Ungeziefern befreit. Zu den Nutznießern zählen Hühnervögel, Krähenvögel, Marderarten und Fuchs. Vielfach Arten, die auch zu den Konsumenten zählen.

 

Von Ameisen geprägte Lebensräume sind seit Mitte des 20. Jhd. selten geworden. Die noch verbliebene Waldweide wurde eingestellt, die auf großen Flächen sehr offenen Gehölzbestände änderten sich durch Gehölzanflug und Aufforstung in vermutlich noch nie dagewesene geschlossene Hochwälder, deren Bestandsschluss spätestens in den 90-er Jahre beendet war. Gemeindeweiden wurden aufgeteilt und in Intensivgrünland, Ackerfläche und Feldgraskultur umgewandelt oder aufgeforstet. Die Beweidung wurde weitgehend aufgegeben, die Heuweiden und Extensivwiesen in Intensivgrünland umgewandelt. Die weitgehend gehölzfreien Steinriegel, Raine und Böschungen entwickelten sich vielfach zu Hecken. Waldränder wurden mit Fichten Teil des geschlossenen Hochwaldes. Verblieben sind kleine Reste von Extensivweiden, Ränder von Feldwegen, Brachen, Moorbereiche und größere Böschungen/ Raine. Die vorhandenem Landschaftspflegemaßnahmen kommen den Ameisen kaum zugute. Die Mahd mit Großmaschinen mit Vernichtung von Feinrelief und extremer Bodenverdichtung, schließt Ameisen außerhalb nur extensiv gemähter Ränder aus. Ähnliches gilt für extensive Programmbeweidung, was zwar extensiv ist im Vergleich zur konventionellen Nutzung, aber noch vor 50 Jahren als intensiv bezeichnet worden wäre. Auch hier sind das Resultat Strukturarmut und Bodenverdichtung. Erdbaue sind auf den Zaunbereich beschränkt. Klar wird an dieser Stelle, dass die Ameisen auch Opfer vom allgemeinen Insektenschwund sind, allein deswegen, weil sie von den Hauptgründen dieses Problems (Beutemangel, sehr dichte, blüten-, samen-, rohfaser- und artenarme Vegetation und verarmtem Bodenleben) auch stark betroffen sind.

Auf den BN- Ankaufsflächen sind Ameisen von Anfang an bei der Pflege eine Zielgruppe. Für Moorarten sind neben der Wiedervernässung die Entwicklung von lockeren, mit liegendem und stehendem Totholz durchsetzten Gehölzbeständen, die Anlage von Asthaufen und ein vielseitiges Angebot an Wurzeltellern vorgesehen. Die Moorwälder sollen vor allem im Randbereich zur Entwicklung von offenen Waldrändern und zur Erhöhung des Laubholzanteils aufgelichtet werden. Die Erhöhung des Totholzvorrats und die Verbreiterung der Vielfalt an Totholzformen sind nicht nur aus Gründen des Arten -und Lebensraumschutzes vorgesehen. Totholz als Grundlage zur Bildung von Moorböden ist bei vielen Ankaufsflächen wegen den bescheidenen Möglichkeiten einer Wiedervernässung eine gute Möglichkeit dem Ankaufsgrund ,,Klimaschutz'' gerecht zu werden. Bei vielen Ankaufsflächen ist der Biber bei der ameisenfreundlichen Gestaltung behilflich. Zu den trockenen Ankaufsflächen gehören die Gemeindeweide in Bischofsreut, eine alte Heuweide in Schönbrunnerhäuser und Weideflächen am Asberger Bach bei Innernzell. Diese 3 Flächen zeigten schon beim Ankauf ein gutes Ameisenvorkommen. Selbstverständlich werden diese Flächen sehr extensiv beweidet, in Schönbrunnerhäuser inklusive der davor brachliegenden zum Nationalpark gehörenden Nachbarflächen. Auch die Weidefläche in Bischofsreut wird durch Verkleinerung der mit Fichten zugewachsene Bereiche ständig erweitert. Wesentlich verbessern wird sich die Situation für die Ameisen in den ,,Life for Mire = Leben für Moore ''- Flächen. In Langreut wird ein Großteil der Fläche seit einige Jahren extensiv beweidet. Die Strukturierung mit stehendem Totholz, Asthaufen und Hochstaudenfluren und die Auslichtung der Gehölzsukzession. Alles Maßnahmen für die Zielarten Kreuzotter und Birkenmaus, die aber auch den Ameisen zugutekommen, wird sicher langfristig weitergeführt werden. Am Wagenwasser wurde nach der Wiedervernässung der offenen Moorbereiche (eine neu gekaufte Fläche) unter Belassung vieler Totholzstrukturen freigestellt. Eine zweite neue Waldfläche wurde stark ausgedünnt, ebenfalls mit Schaffung und Belassung von Totholz. Die Voraussetzungen für gute Ameisenvorkommen sind damit erfüllt. Ameisen wären dort schon deshalb wünschenswert, weil vieles darauf hindeutet, dass die Randbereiche der Offenflächen gelegentlich vom Haselhuhn als Nahrungsgebiet für Küken genutzt werden. Das gilt auch für 4 Ankaufsflächen in Mauth-Finsterau, wo der Anfang ähnlicher Maßnahmen noch für den Anfang 2021 vorgesehen sind.  

Karel Klejin