Rückblick auf das Naturschutzjahr 2019 der BN-Kreisgruppe
Ringelai. Zur traditionellen Jahresversammlung hatten Vorstandschaft und Geschäftsleitung der Kreisgruppe Freyung-Grafenau des Bund Naturschutz (BN) ins Landhotel Koller geladen. Einen umfangreichen Tätigkeitsbericht präsentierte Vorsitzendender Peter Mayer und stellte die Tätigkeiten der Vorstandschaft vor, die auf ein arbeitsintensives Jahr 2019 zurückblicken kann. Vorgestellt wurde auch das neue Projekt „Quervernetzung“ im Grünen Band von Tobias Windmaißer.
Zur Jahreshauptversammlung der Bund Naturschutz (BN) Kreisgruppe Freyung-Grafenau konnte die Geschäftsführerin Christiane Grapentin interessierte Mitglieder in Ringelai begrüßen. In seinem kurzweiligen Tätigkeitsbericht über das vergangene Naturschutzjahr 2019 führte der Vorsitzende Dr. Peter Mayer zahleiche Aktivitäten auf. So wurden wie stets zu Beginn des Jahres Krötenzäune in Ringelai, Rötz und Riedelsbach zusammen mit dem Naturpark Bayerischer Wald aufgebaut und von bereits langjährig Engagierten zuverlässig betreut. Zahlreiche Behördentermine im Landratsamt, Naturschutzbehörde, Wasser- und Abfallwirtschaft, Baureferat, Höhere Naturschutzbehörde in Landshut, sowie Bürgermeister- und Notartermine hat man im Laufe des Jahres wahrgenommen. Neue Naturschutzflächen, etwa in Mauth und Jandelsbrunn, wurden zusammen mit der Landesgeschäftstelle und der Regierung von Niederbayern erworben.
Beworben hatte man vergangenen Jahre das - letztlich erfolgreiche - Volksbegehren „Rettet die Bienen“. In diesem Zusammenhang berichtete Vorstandsmitglied Hans Madl-Deinhart von einer gemeinsamen Veranstaltung des BN mit der Kath. Landvolkbewegung (KLB) und der Katholischen Erwachsenenbildung. Nicht zuletzt durch das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ sei klar geworden, dass die Herausforderungen für die künftige Landbewirtschaftung ohne eine Zusammenarbeit des BN mit den Landwirten nicht bewältigt werden können. Das Positionspapier der KLB sei dabei eine gute Diskussionsgrundlage, so Madl-Deinhart und man müsse als BN den Dialog mit den Vertretern der Landwirtschaft weitersuchen und pflegen. Vorstandsmitglied Thomas Bauer, Förster aus Jandelsbrunn, informierte über Naturschutz im Wald. Hier müsse auch der BN seine Position verstärken. Nach dem Sturm Kolle und der sich abzeichnenden Klimaerwärmung sei der Zustand unserer heimischen Wälder sehr kritisch. Deshalb müsse auch die Bewirtschaftung und der Umgang mit Rehwild rigoros gehandhabt werden. Zu überdenken sind die Winterfütterung und auch die Abschusszahlen, so Bauer.
Weiter berichtete Vorsitzender Peter Mayer von der Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde und Naturpark-Rangern beim Auerwildschutz am Dreisessel, von Bürgeranfragen zum Mobilfunk 5G und einer Exkursion mit einer Mittelschulklasse aus Grafenau. Zudem brachte sich die Bund Naturschutz Kreisgruppe bei der mittlerweile etablierten Kleidertauschparty unter Federführung des Kreisjugendrings ein, informierte der Vorsitzende. Eine stattliche Reihe von naturkundlichen Führungen mit reichhaltigen Angeboten konnten im Jahresprogramm angeboten werden, dafür dankte er besonders Karel Kleijn und Thomas Zipp, die auch die Pressearbeit dazu übernahmen. Am Aktionstag für Menschen mit Behinderung am Kurpark in Grafenau und an der Feier zum Jubiläum NATURA 2000 in Hinterfirmiansreut habe man ebenso aktiv teilgenommen, so Mayer weiter. Ebenfalls war die Kreisgruppe zusammen mit dem Landesbund für Vogelschutz und der Höherer Naturschutzbehörde Landshut an einem mehrjährigen, erfolgreichen Forschungsprojekt zur Waldbirkenmaus beteiligt. Die stellvertretende Vorsitzende Antje Laux berichtete vom Besuch des BN-Landesvorsitzenden, Mergner, und der Regionalreferentin für Niederbayern, Julika Selinger-Schreiber, bei Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich in Freyung, wo im Wesentlichen die Landesgartenschau 2022 vorgestellt wurde. Hier soll auch der BN in die Planungen mit einbezogen werden. Freilich wurde auch das Thema „Westspange“ gestreift, zu der sich die Kreisgruppe in ihren Stellungnahmen ablehnend gezeigt hatte.
Fachreferent Karel Kleijn stellte das grenzüberschreitende mehrjährige EU-finanzierte Projekt „Life for Mires“ (Leben für Moore) und die Vernetzung GRÜNES BAND im Landkreis Freyung-Grafenau vor. Ebenfalls informierte Kleijn das Plenum über zahlreiche Stellungnahmen und Aktivitäten bezüglich Gewerbegebiets-, Baugebiets- und Straßenplanungen im Landkreis. Als „Problemfälle“ bezeichnete er das inzwischen fertiggestellte Sondergebiet Praßreut, wo eine Normenkontrollklage des BN abgewiesen wurde und die Verwirklichung der Westspange in Freyung, die eine Komplettrodung des Alten Forstgartens zur Folge hatte. Er, Kleijn, werde eingebunden in die Planung von blühenden Grünflächen im Stadtgebiet Freyung. Beim Festakt zur 50-Jahrfeier des Nationalparks Bayerischer Wald in diesem Jahr ist eine Teilnahme vorgesehen.
Ein neues Gesicht in der Geschäftsstelle der BN-Kreisgruppe ist Tobias Windmaißer. Der Biologe betreut sei kurzem das Projekt der Quervernetzung im Grünen Band und stellte dieses dem Plenum vor.
In Vertretung für Schatzmeisterin Heike Dülfer verlas Antje Laux den Kassenbericht, 2. Kassenprüferin Gerda Biel bestätigte eine ordnungsgemäße Buchhaltung und empfahl die Entlastung der Vereinsleitung. Diese erfolgte einstimmig. (hmd)