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Berichte

Jahresversammlung am 24.4.2009 in Ringelai

Noch ist nicht viel Zeit vergangen seit der letzten Mitgliederversammlung  im Herbst 2008. Doch einiges Berichtenswerte hatte sich in der Arbeit des Vorstandes schon wieder getan. Ein aufschlussreicher Vortrag von „Nationalpark-Fan“ Thomas Müller, Bürgermeister von Bayerisch Eisenstein und Geschäftsführer der Bund Naturschutz Service GmbH, rundete den informativen Abend ab.

Aufmerksam verfolgten neben den zahlreich erschienenen Mitgliedern auch Max Köberl, Bürgermeister der Gemeinde Ringelai sowie drei Kreisräte und als Gast Thomas Müller, Gemeindeoberhaupt von Bayerisch Eisenstein und Geschäftsführer der Bund Naturschutz Service GmbH als Referent des Abends, die Ausführungen des Vorstandes. Neben anderen Themen standen auch die Geschehnisse um die gegatterten Rothirsche auf der Agenda. Die Haltung des Rotwilds in Wittergattern im Nationalpark sei der Nationalparkleitung sowie der Kreisgruppe Freyung-Grafenau des Bund Naturschutz (BN) in Bayern zuwider, so die Vorsitzende Christiane Grapentin, weil es nicht dem Nationalparkmotto „Natur Natur sein lassen“ entspricht. Das Rotwild würde im Winter in tieferliegende Areale wandern wollen, außerhalb des Nationalparkes ist jedoch per Jagdgesetz „rotwildfreies Gebiet“ vorgeschrieben. „Da liegen die Konflikte auf der Hand“, erläuterte Grapentin die Situation. Diese sollten auch an einem Runden Tisch von den Jägern, Waldbesitzern, dem Nationalparkmanagement und den Naturschützern besprochen werden. Allerdings waren nicht alle Eingeladenen bereit, an diesem Runden Tisch teilzunehmen. Deshalb wird jetzt im kleinen Kreis von „Freiwilligen“ über „Wildtiermanagement im Nationalpark“ diskutiert.
„Zum Thema Grüne Gentechnik ist im März ein Seminar in Zusammenarbeit mit dem KEB wegen mangelnder Teilnehmerzahl leider abgesagt worden“, bedauerten die Erste Vorsitzende und Geschäftsführerin Heike Dülfer. Im Herbst soll nun ein neuer Versuch gemacht werden, dieses brennende Thema in die Öffentlichkeit zu bringen. An einem Stand auf dem Ostermarkt in Waldkirchen hatte die Ortsgruppe Waldkirchen des BN erfolgreich Informationsmaterial über die Risiken der sogenannten „Grünen“ Gentechnik unter die Leute gebracht.
An dem für Juli 2009 geplanten „Naturkorso“ der Stadt Waldkirchen wird auch die BN-Kreisgruppe teilnehmen. Das BN-Thema auf der Gartenschau, „Vögel im Gsteinet und ihre Nahrung“ soll aufgegriffen und gemeinsam mit dem Kindergarten St.Michael aus Ringelai dargestellt werden. Wer gerne mitmachen will, möge sich im Umweltbüro im Kuk in Schönberg melden (Telefonnummer: 08554/9429888). Für die kommenden Wochen sind Führungen zu Brennpunkten im Landkreis geplant: Am 16.Mai um 14 Uhr eine Wanderung zum geplanten Standort für einen Camping-Platz in St.Oswald mit Karel Klejin, am 1.Juni eine Dreisessel-Wanderung mit Thomas Zipp und am 19. Juni wird das Gelände der geplanten neuen Staatsstraßentrasse am Bahnübergang Reismühle erwandert. Näheres unter www.freyung-grafenau.bund-naturschutz.de/Termine.
Die Broschüre „Wölfe in Bayern“, ein in 2007 von der Glücksspirale gefördertes Projekt, hat bereits zweitausendmal Anklang gefunden. Nun ist es Zeit für eine zweite Auflage. Auch soll eine gleichartige Broschüre für Tschechien unterstützt werden.
Nach dem Kassen- und Kassenprüfungsbericht wurde die gesamte Vorstandschaft einstimmig entlastet. Der Referent des Abends, Bürgermeister Müller, Mitglied der CSU, sprach über seine Erfahrungen im Amt der Gemeinde Bayerisch Eisenstein, wo „nicht nur die Natur erwacht“ sei, sondern auch den Bürgern der Wert der Natur im „Erlebnistal“ des schwarzen Regens, der Wert der Bahnlinie und des grenzüberschreitenden Bahnhofs und vor allen Dingen der Vorteil des nahen Nationalparks bewusst geworden ist. Gerade die Aussage von Bürgermeistern, jetzt ist der Nationalpark schon mal da, jetzt machen wir halt was draus, kann Thomas Müller überhaupt nicht nachvollziehen. „Für mich ist unser Nationalpark einzig und allein eine Chance und ein Gewinn für die Region“; so Müller. (grc)

BU: Anschaulich und lebhaft berichtete Bayerisch Eistensteins Bügermeister Thomas Müller aus seinen Erfahrungen mit dem Nationalpark. (Foto: Grapentin)